Поэзия природы и человека: Анализ Гёльдерлина

Анализ стихотворения Фридриха Гёльдерлина

Aber ins Mondlicht steigen herauf die zerbrochenen Säulen
Und die Tempeltore, die einst der Furchtbare traf, der geheime
Geist der Unruh, der in der Brust der Erd und der Menschen
Zürnet und gärt, der Unbezwungne, der alte Erobrer,
Der die Städte, wie Lämmer, zerreißt, der einst den Olympus
Stürmte, der in den Bergen sich regt, und Flammen herauswirft,
Der die Wälder entwurzelt und durch den Ozean hinfährt
Und die Schiffe zerschlägt und doch in der ewigen Ordnung
Niemals irre dich macht, auf der Tafel deiner Gesetze
Keine Silbe verwischt, der auch dein Sohn, o Natur, ist,
Mit dem Geiste der Ruh aus Einem Schoße geboren. –

So erscheinen die Spuren seiner gewaltigen Wirksamkeit, Zeugnisse einer Urkraft, die das Antlitz der Welt formt und umgestaltet. Seine zerstörerische Macht ist unverkennbar, wenn er über die Erde tobt, Erdbeben sendet, die Länder erschüttern, oder Vulkane entfesselt, deren glühende Lava alles verschlingt. Die einst stolzen Bauten der Menschen, Zeugen ihrer Bemühungen und ihrer Vergänglichkeit, werden zu Trümmern, ihre Tore, einst Symbole der Erhabenheit, brechen zusammen. Doch in diesem Chaos liegt eine verborgene Weisheit, eine tiefe, unaufhaltsame Dynamik, die dem Zyklus von Werden und Vergehen unterliegt. Er ist die Kraft, die das Alte niederreißt, um Platz für das Neue zu schaffen, ein ewiger Motor der Veränderung, der die Welt in ständiger Bewegung hält. Seine Taten sind furchteinflößend, aber sie sind auch Teil eines größeren, kosmischen Plans, einer Ordnung, die sich dem menschlichen Verstand oft entzieht, aber deren tiefere Bedeutung in der Harmonie des Ganzen liegt. Er ist der wilde Atem, der die Gestalt der Dinge wandelt, der Sturm, der die Segel bläht, aber auch der sanfte Wind, der die Samen trägt.

Hab ich zu Hause dann, wo die Bäume das Fenster umsäuseln
Und die Luft mit dem Lichte mir spielt, von menschlichem Leben
Ein erzählendes Blatt zu gutem Ende gelesen:
Leben! Leben der Welt! du liegst wie ein heiliger Wald da,
Sprech ich dann, und es nehme die Axt, wer will, dich zu ebnen,
Glücklich wohn ich in dir.

Denn in diesem Zuhause, umgeben von der sanften Melodie des Windes in den Blättern und dem Spiel des Lichts, das durch das Fenster fällt, finde ich Trost und Erkenntnis. Wenn ich ein Buch schließe, das von den Höhen und Tiefen menschlichen Daseins erzählt, von den Freuden und Leiden, den Triumphen und Niederlagen, dann erkenne ich die unendliche Vielfalt und die tiefe Bedeutung des Lebens selbst. Es ist wie ein heiliger Wald, dessen jeder Baum, jede Pflanze, jede Kreatur ihren eigenen Platz und ihre eigene Bestimmung hat. Seine Komplexität, seine Schönheit, seine Wildheit – all das macht ihn so kostbar. Mag auch mancher kommen, der dieses Leben zu „ebnen“ versucht, der versucht, es zu vereinfachen, seine Ecken und Kanten abzuschleifen, es nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, so bleibe ich doch in ihm glücklich. Denn ich weiß, dass in seiner ungezähmten Natur, in seiner unvorhersehbaren Schönheit, in seinem ewigen Kreislauf von Geburt und Tod, von Schöpfung und Zerstörung, eine tiefere Wahrheit und eine unerschütterliche Kraft liegen. Ich finde mein Glück darin, ein Teil dieses gewaltigen Organismus zu sein, ihn mit all seinen Facetten anzunehmen und in ihm meinen Platz zu finden, ungeachtet aller Versuche, ihn zu beherrschen oder zu verändern.

Friedrich Hölderlin.

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